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Bewaffnete Konflikte und ihre politischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen sind eine der Hauptursachen für humanitäre Krisen weltweit. In diesen volatilen Kontexten ist das humanitäre Völkerrecht (HVR) eines der wichtigsten Instrumente zum Schutz der Zivilbevölkerung sowie der Mitarbeiter_innen medizinischer und humanitärer Hilfsorganisationen. Dieser dreitägige Kernworkshop bietet eine umfassende Einführung in das humanitäre Völkerrecht, die sich speziell an humanitäre Fachkräfte richtet. Er soll Dir dabei helfen, die Auswirkungen Deiner humanitären Arbeit besser einzuschätzen sowie den relevanten Rahmen des humanitären Völkerrechts, die Grundsätze humanitären Handelns und humanitäre Ethik – mit einem "Do no harm"-Ansatz – besser zu berücksichtigen. Dies lernst Du anhand praktischer Beispiele, 3D-Animationen und Videos, Erfahrungsaustausch und Fallstudien.
Der Kurs ist als Online-Kurs am 29. November, 1. und 8. Dezember 2022 geplant und beinhaltet regelmäßige Pausen. Er ist Teil des aha-Zertifizierungsprogramms "Foundations of Humanitarian Action".
Was das humanitäre Völkerrecht umfasst und wann es anwendbar ist
Wie Du die Grundprinzipien der Konfliktführung in konkreten Beispielen anwendest
Wann das humanitäre Völkerrecht, wann die Menschenrechte und wann das nationale Recht Anwendung findet
Warum es wichtig ist, mit allen Konfliktparteien zusammenzuarbeiten, um die Menschenwürde zu wahren
Wie Du die Grundsätze des humanitären Handelns und der Ethik in Deiner Entscheidungsfindung und künftigen Arbeitspraxis anwenden kannst
Mitarbeitende in NRO und internationalen Organisationen
Das humanitäre Völkerrecht als Instrument für Fachkräfte der humanitären Hilfe und gleichzeitig als Teil des Völkerrechts, Quellen des humanitären Völkerrechts, das notwendige Gleichgewicht zwischen humanitären Ermessensentscheidungen und militärischer Notwendigkeit, Definition des humanitären Völkerrechts, jus ad bellum vs. jus in bello (Charta der Vereinten Nationen und humanitäres Völkerrecht), für wen gilt es?
Was ist der materielle Anwendungsbereich des humanitären Völkerrechts: wann ist es anwendbar (Situationen der Gewalt vs. bewaffnete Konflikte), Welche Arten von bewaffneten Konflikte gibt es, anwendbares Recht, konkretes Fallbeispiel.
Welche Regeln und Grundsätze gelten für die Kriegsführung (Grundsätze der Unterscheidung, der Verhältnismäßigkeit und der Vorsorge) und wie werden sie in der Praxis angewendet? Rollenspiele, bei denen die Teilnehmer_innen in die Rolle von militärischen Befehlshabern schlüpfen.
Was sind die Grundsätze für den rechtmäßigen Einsatz von Waffen? Verschiedene Beispiele wie etwa Landminen, Atomwaffen, Streumunition, Fassbomben.
Kursleitung
Vincent Sautenet arbeitete anfänglich als Rechtsreferent in der Berufungskammer des ICTR und ICTY (2002-2009). Danach war er beim IKRK in Genf für den juristischen Ausbildungsbereich zuständig, wo er Workshops und Schulungen für humanitäre Fachkräfte insbesondere vor Ort konzipierte und leitete (2009-2015). 2016 gründete er die Agentur Phoenix VfX, die Lehrmaterialien und Workshops für humanitäre Fachkräfte und andere wichtige Akteure entwickelt und durchführt. Zu seinen bisherigen Projekten gehören Workshops für Studenten und humanitäre Fachkräfte, innovative Schulungstools und -materialien für Geneva Call und das IKRK, Workshops zu humanitarian acess und negotiation für Conflicts Dynamics International, Workshops für UN-Agenturen und Partnerorganisationen wie OHCHR und OCHA rund um Syrien (Amman, Beirut, Gaziantep), sowie Beiträge zur Virtual Sommerschool zu Kindern und bewaffneten Konflikten, die vom Sonderbeauftragten des UN-Generalsekretärs für Kinder und bewaffnete Konflikte (OSRSG-CAAC) durchgeführt wurde.
29.11.2022 - 08.12.2022
24 Stunden Unterricht
Online-Kurs