Die Nutzung von Geoinformationen in der (vorausschauenden) humanitären Hilfe

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Vorausschauende humanitäre Maßnahmen zielen darauf ab, die negativen Auswirkungen von Katastrophen zu verringern, indem der Bevölkerung bereits vor einer vorhergesagten Krise Hilfe geleistet wird. Das bedeutet, dass vor dem Eintreten vorhersehbarer Gefahren gehandelt wird, um deren Auswirkungen zu verringern und insgesamt menschliches Leid zu verringern. Humanitäre Akteure haben erst vor wenigen Jahren damit begonnen, Systeme zu entwickeln, um auf der Grundlage von Prognosen und Risikoanalysen vorausschauende Maßnahmen (Early Actions) zu ergreifen. In diesem Kurs wirst Du in das Gesamtkonzept der vorausschauenden humanitären Hilfe eingeführt, der Schwerpunkt dieses Kurses wird jedoch auf Geoinformationen liegen.

Die Nutzung von Geodaten für die (vorausschauende) humanitäre Hilfe birgt großes Potenzial. In diesem Kurs werden die wichtigsten Anwendungsbereiche von Geodaten in der (vorausschauenden) humanitären Hilfe vermittelt. Du erhältst einen Überblick über bestehende Datenquellen, einschließlich nutzergenerierter Daten wie OpenStreetMap. Du lernst, wie Du diese Daten systematisch nutzen kannst, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Verwendung von Geodaten im Rahmen der Risikoanalyse liegt, um bedarfsgerechte und vorausschauende humanitäre Hilfe zu leisten. Im Rahmen dieses Moduls lernst Du die Grundlagen der Nutzung der Open-Source-Software QGIS kennen.

Das Training ist Teil des aha-Zertifizierungsprogramms und kann für ein Certificate of Advanced Studies in "Anticipatory Humanitarian Action" angerechnet werden. Der Kurs findet im Januar 2022 online statt und beinhaltet regelmäßige Pausen.

Das wirst du lernen

welches die wichtigsten Anwendungsbereiche für Geodaten in der humanitären Hilfe sind

aus welchen Quellen Du (öffentlich verfügbare) Geodaten beziehen können

welche grundlegenden Funktionen das Analyseprogramm QGIS bietet

wie Du Geodaten in der Risikoanalyse nutzen kannst

wie Du die Verwendbarkeit von Geodaten in Ihrem Arbeitskontext kritisch reflektieren kannst

Zielgruppe

Mitarbeitende humanitärer NROs mit mehrjähriger Berufserfahrung in der (vorausschauenden) humanitären Hilfe; Teilnehmende früherer Kurse im Bereich "Vorausschauende humanitäre Hilfe" an der aha

Zeitplan

9:00 - 13:00

Session 1

Einführung in Koordinaten, Geodaten und QGIS

Deutsches Rotes Kreuz

Kursleitung

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist eine der größten Nationalen Gesellschaften und momentan in etwa 50 Ländern in Afrika, Asien, dem Mittleren Osten und Lateinamerika tätig. Seit 2013 arbeitet die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung aktiv daran, antizipative humanitäre Hilfe über Pilotprojekte ins Feld zu bringen. In enger Kooperation mit der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften und dem Rotkreuz-Klimazentrum konnte das DRK im Auftrag des Auswärtigen Amtes die Umsetzung des Forecast based Financing-Ansatzes in mehreren Projektländern testen und die Methodik verfeinern. Weitere Kooperationen existieren mit verschiedenen humanitären Partnern wie dem Welternährungsprogramm, dem United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (UN-OCHA), der Welthungerhilfe und der internationalen Geber-Gemeinschaft.

Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (HeiGIT)

Kursleitung

Logo of the Heidelberg Institute for Geoinformation Technology

Das Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (HeiGIT) möchte den Wissens- und Technologietransfer aus der Grundlagenforschung im Bereich Geoinformatik in die Praxis verbessern – und dies auf Basis innovativer Geoinformationstechnologien. 2019 wurde das HeiGIT als An-Institut der Universität Heidelberg gegründet und wird seitdem von der Klaus Tschira Stiftung getragen. Das Institut forscht und entwickelt intelligente Routing- und Navigationsdienste für nachhaltige Mobilität und stellt Geodaten für die Unterstützung humanitärer Einsätze zur Verfügung. Zudem werden innovative Dienste aus dem Spatial Data Mining und Maschinellem Lernen zur Analyse, Verarbeitung, Anreicherung und Visualisierung von nutzergenerierten Geodaten (z.B. OpenStreetMap) eingesetzt.

17.1.2022 - 28.1.2022

24 Stunden Unterricht

Online-Kurs

AnbieterDieses Training ist Teil eines gemeinsamen Projekts des IFHV und VENRO und wird durch das Auswärtige Amt gefördert.
Das Training wird durchgeführt durch das Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität-Bochum.