MEAL in der vorausschauenden humanitären Hilfe

Englisch

Juni 2024

0 ECTS

Humanitäre Akteure verfügen über umfangreiche Erfahrung in der Bewältigung von Katastrophen und humanitären Notlagen, zu deren Auslösern Überschwemmungen und Wirbelstürme ebenso zählen wie Dürreperioden, die zu schwerer Ernährungsunsicherheit, Epidemien oder Konflikten führen. Eine Vielzahl von Monitoring- und Evaluationsprodukten sowie Forschungsergebnisse belegen die Wirkung humanitärer Nothilfe für das Leben und die Lebensgrundlage der von Krisen betroffenen Gemeinschaften. Wesentlich weniger Evidenz existiert bislang jedoch für die Auswirkungen des konkreten Ansatzes der vorausschauenden humanitären Hilfe. So untersuchen beispielsweise mehrere Studien den Nutzen solcher Ansätze im Vorfeld von Überschwemmungen oder Kältewellen, aber nur sehr wenige beschäftigen sich mit vorausschauenden humanitären Maßnahmen im Zusammenhang mit Dürren. Da vorausschauende humanitäre Hilfe als innovativer Ansatz gilt und erst seit relativ kurzer Zeit fest im humanitären System verankert ist, antwortet dieses Training auf die dringende Notwendigkeit, solide Nachweise für die Wirksamkeit zu erbringen, auch im Vergleich zu "konventionellen" humanitären Maßnahmen. Du wirst daher sowohl gängige Herausforderungen als auch Best Practices kennenlernen, beispielsweise mit Blick auf Monitoring und Evaluierung von Prozessen oder "Trigger Modellen" in der vorausschauenden humanitären Hilfe.

Das Training findet am 5. und 6. Juni 2024 als Präsenzworkshop in Bochum statt und beinhaltet regelmäßige Pausen.

© Aktion Deutschland Hilft / Freccia

Das wirst du lernen

Warum M&E in der vorausschauenden humanitären Hilfe eine zentrale Bedeutung hat

Welche besonderen Herausforderungen sich für M&E im Zusammenhang mit Slow- und Fast Onset Hazards in der vorausschauenden humanitären Hilfe ergeben

Wie du vorausschauende humanitäre Maßnahmen für Slow- und Fast Onset Hazards monitoren und evaluieren kannst, inklusive der Diskussion von Praxisbeispielen für Wirkungsmessung und die Evaluation von Trigger-Modellen

Welche Evidenzen es für die positive Wirkung vorausschauender humanitärer Hilfe für betroffene Gemeinschaften gibt (auch im Vergleich mit "konventionellen" humanitären Maßnahmen)

Zielgruppe

Mitarbeitende humanitärer NGOs mit mehrjähriger Berufserfahrung in den Bereichen DRR/vorausschauende humanitäre Hilfe; Mitarbeitende, die für MEAL/Projektmanagement zuständig sind. Wir bitten Kolleg_innen aus deutschen NGOs, die Einladung zu diesem Kurs auch an lokale und nationale Partner weiterzuleiten.

Zeitplan

9:00 - 12:30

Block 1

Eröffnung und Begrüßung

Überblick über Inhalt und Ablauf des Trainings

Warum sprechen wir über MEAL in der vorausschauenden humanitären Hilfe, was sind Unterschiede zu MEAL in "konventionellen" Projekten?

Leitprinzip des Trainings: "utilization-focussed MEAL"!

Wie sieht Erfolg aus?

Ziele in der vorausschauenden humanitären Hilfe definieren und nachvollziehen, wie sie erreicht werden; Formulierung einer "results chain"

Resultate in der vorausschauenden humanitären Hilfe: Outputs & Reach, Timeliness und Outcomes


12:30 - 13:30

Mittagspause


13:30 - 17:30

Block 2

Wie lässt sich messen, ob vorausschauende humanitäre Hilfe wirksam ist?

Kausale Attribution; die Bedeutung kontrafaktischer Szenarien; wie wird eine Kontrollgruppe bestimmt; Forschungsethik und alternative Ansätze

Erhebung von Basisdaten: ja oder nein?

Der richtige Zeitpunkt für die Datenerhebung

Reminder zu Logframes

Prozessmonitoring: Hinweise darauf, was wir besser machen können

Was ist Prozessmonitoring und warum ist es wichtig?

Prozesselemente (Logistik, Personal, Finanzen, Kommunikation, etc.)

Nutzung von Prozessmonitoring für iterative Verbesserungen im Projektzyklus

Reflexion des Tages

Deutsches Rotes Kreuz

Kursleitung

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist eine der größten Nationalen Gesellschaften und momentan in etwa 50 Ländern in Afrika, Asien, dem Mittleren Osten und Lateinamerika tätig. Seit 2013 arbeitet die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung aktiv daran, antizipative humanitäre Hilfe über Pilotprojekte ins Feld zu bringen. In enger Kooperation mit der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften und dem Rotkreuz-Klimazentrum konnte das DRK im Auftrag des Auswärtigen Amtes die Umsetzung des Forecast based Financing-Ansatzes in mehreren Projektländern testen und die Methodik verfeinern. Weitere Kooperationen existieren mit verschiedenen humanitären Partnern wie dem Welternährungsprogramm, dem United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (UN-OCHA), der Welthungerhilfe und der internationalen Geber-Gemeinschaft.

Red Cross Red Crescent Climate Centre

Kursleitung

Das Red Cross Red Crescent Climate Centre unterstützt die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung und ihre Partner bei der Verringerung der Auswirkungen des Klimawandels und extremer Wetterereignisse.

Kostenlos

05.6.2024 - 06.6.2024

16 Stunden Unterricht

Catering inklusive

Ort

AnbieterDas Training wird durchgeführt durch das Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität-Bochum.
Dieses Training ist Teil eines gemeinsamen Projekts des IFHV und VENRO und wird durch das Auswärtige Amt gefördert.