Einführung in Geschlechtergleichstellung in humanitärer Hilfe und fragilen Kontexten

November 2025

Die Auswirkungen von Krisen auf das Leben, die Erfahrungen und die materiellen Bedingungen der Menschen sind je nach Geschlecht unterschiedlich. Humanitäre Hilfe kann bestehende Ungleichheiten verstärken oder verringern.

Um eine bedarfsgerechte, effektive und lebensrettende humanitäre Hilfe (und Entwicklungsprojekte im fragilen Kontext) zu gewährleisten, ist die Berücksichtigung von Genderaspekten unumgänglich. In den letzten Jahren haben institutionelle Geberorganisationen bei der Entwicklung humanitärer Projekte (sowie Entwicklungs-/Nexus-Projekte) Gender-Mainstreaming und Gender-Marker gefordert, aber auch Gender-Mainstreaming, gender-targeting- und feministische Ansätze wurden zunehmendals Ideologie kritisiert. Es bleibt wichtig, zu verstehen, welche Rolle Genderaspekte in Krisen oder fragilen Kontexten spielen, und dieses Wissen in die Praxis bei der Konzeption und Umsetzung eines Projekts umzusetzen.

Ziel des Trainings ist es, wichtige Ansätze und praktische Instrumente zu vermitteln, die dazu führen können, die unmittelbaren Bedürfnisse von Frauen, Männern, Mädchen und Jungen, die von Naturkatastrophen und humanitären Konflikten betroffen sind, auf eine Weise zu erfüllen, die auch die zugrunde liegenden Ursachen der Verwundbarkeit der Menschen angeht, insbesondere als Folge und Ursache der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern.

Das Training ist ein Präsenzkurs mit Gruppenarbeiten, praktischen Tools und Diskussionen.

(Mitglieder von ADH-Organisationen können eine Rückerstattung der Gebühren beantragen. Bitte erkundige Dich in Deiner Organisation nach dem intern angekündigten Verfahren.)

© Aktion Deutschland Hilft/Thorsten Thor

Das wirst du lernen

Verständnis des Einflusses der Geschlechterungleichheit auf die Verwundbarkeit von Menschen, wie sie die Auswirkungen von Katastrophen und Konflikten beeinflusst

Schlüsselansätze und praktische Instrumente zur Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Bedürfnisse bei Katastrophen und Konflikten, z. B. Rapid Gender Analysis, Gender Mainstreaming und Partizipation von Frauen

Einführung in Gender-Marker und ihre Anwendung

Praxisbeispiele für die Integration von Gender-Empowerment-Maßnahmen in humanitäre Projekte

Einblick in aktuelle politische Debatten über Gender in der humanitären Hilfe und Übergangshilfe in Deutschland

Isadora Quay, Geschäftsführerin der Gender in Emergencies Group

Kursleitung

Isadora Quay kommt aus Schottland und Australien. Sie ist die Geschäftsführerin der Gender in Emergencies Group. Sie entwickelte die Rapid Gender Analysis, gründete Women Lead in Emergencies, leitete die Entwicklung des ersten organisationsspezifischen Gender Markers und führte die Arbeit an der RGA-App für qualitative Daten namens Fatima Light an. Sie ist außerordentliche Professorin für Gender in humanitären Maßnahmen an der Sciences Po in Paris.

Carla Dietzel

Kursleitung

Carla Dietzel ist seit Januar 2021 bei CARE Deutschland als Gender Advocacy Referentin tätig. Ihre Schwerpunkte sind sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte sowie geschlechtsspezifische Gewalt in fragilen Kontexten und Krisen und feministische Entwicklungspolitik. Carla Dietzel ist Co-Sprecherin der Arbeitsgruppe Gender von VENRO.

Zuvor war sie als Gender-Mainstreaming-Expertin für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Kamerun und für die NGO Save the Children tätig. Sie arbeite ebenfalls im Gesundheit- und Gleichstellungsbereich in Benin, der Demokratischen Republik Kongo und Südafrika.

Carla Dietzel studierte Sozial- und Kulturanthropologie, Soziologie und Wirtschaftswissenschaften in Berlin und Paris.

200,00€

* Zur Deckung der Teilnahmegebühren kannst Du bei der Anmeldung einen Bildungsscheck des Landes NRW einreichen

11.11.2025 - 12.11.2025

Catering inklusive

Maximal 16 Teilnehmer

Ort

AnbieterDas Training wird durchgeführt von Aktion Deutschland Hilft e.V.