Dekolonisierung der humanitären Hilfe

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Die Dekolonisierung der humanitären Hilfe, die kritische Reflexion von Machtungleichheiten und das Infragestellen von Abhängigkeitsstrukturen sind zentrale Debatten auf dem Weg zu einem progressiveren und integrativeren humanitären System. Dennoch fällt es den etablierten humanitären Organisationen häufig schwer, ihre eigene Arbeitsweise zu hinterfragen. In diesem Online-Seminar werden wir gemeinsam untersuchen, inwieweit unsere Arbeitspraktiken koloniale oder rassistische Strukturen widerspiegeln und wie wir sie verändern können. Das Seminar besteht aus zwei Online-Sitzungen. In der ersten Sitzung werden wir die Strukturen und Denkweisen unserer Organisationen reflektieren. Sie ist als interne Sensibilisierung für deutsche NGOs gedacht. Die zweite Sitzung richtet sich auch an lokale und nationale Partnerorganisationen. Wir werden einen Dialog über verschiedene Perspektiven von Machtungleichheiten und Abhängigkeiten führen und uns darüber austauschen, wo es ein gemeinsames Verständnis gibt und wo unterschiedliche Wahrnehmungen vorherrschen.

Die Sitzungen finden am 6. und 9. September 2021 statt und beinhalten regelmäßige Pausen.

© Lee Sean (leesean)

Das wirst du lernen

Inwieweit Deine Arbeitspraktiken koloniale oder rassistische Strukturen widerspiegeln

Welche Machtungleichheiten und Abhängigkeiten in humanitären Partnerschaften bestehen

Wie sich die Wahrnehmung dieser Ungleichheiten zwischen deutschen NROs und lokalen Partnern unterscheiden kann

Wie Du koloniale oder rassistische Denk- und / oder Arbeitsweisen verändern kannst

Zielgruppe

Erfahrene und / oder leitende Mitarbeiter von humanitären NGOs (z. B. Abteilungen für Öffentlichkeitsarbeit, Politik, Advocacy oder Programme)

Zeitplan

9:00 - 9:30

Begrüßung und Erwartungen


9:30 - 10:15

Eine Geschichte der Unterdrückung

Kurzer Überblick über die Geschichte der Dekolonialisierung und warum der Kontext wichtig ist sowie Diskussion in Kleingruppen


10:15 - 10:30

Pause


10:30 - 11:15

Machtungleichheiten in der humanitären Arbeit

Input von Gastrednern und Kleingruppenarbeit zu Ungleichheiten und Vorurteilen in der eigenen Organisation


11:15 - 11:30

Feedback aus den Gruppen


11:30 - 11:45

Pause


11:45 - 12:45

Praxistransfer

Kleingruppenarbeit zu den folgenden Fragen:

Wie kann man Dekolonisierungsdebatten in der eigenen NGO anstoßen?

Wie können Machtungleichheiten abgebaut werden?


12:45 - 13:00

Reflexion und Nachbesprechung

Carolin Gomulia

Kursleitung

Carolin Gomulia ist eine erfahrene Strategin, die ihre Fähigkeiten im Regierungs- und Non-Profit-Sektor erworben hat. Sie gründete 2018 "The Workroom - A transformation and development agency", dessen Ziel es ist, Ideen und Möglichkeiten für die gemeinsame Suche nach einer zukünftigen Vision zu erarbeiten, die Organisationen relevant und widerstandsfähig macht. Carolin ist außerdem Senior Consultant bei MzN International. Sie hat mehrere Jahre am Institute for Justice and Reconciliation in Südafrika gearbeitet, wo sie zu zahlreichen Prozessen zu Anti-Bias und Anti-Diskriminierung beigetragen und diese moderiert hat. Sie spricht fließend Englisch, Deutsch und Spanisch und hat einen Master-Abschluss in Development Studies (University of the Western Cape, Südafrika) und in Development Management (Ruhr-Universität Bochum, Deutschland). Sie ist zutiefst engagiert und setzt sich leidenschaftlich für soziale Gerechtigkeit und Wandel ein. Carolin ist deutsche Staatsbürgerin mit familiären Verbindungen nach Indonesien Indonesien und lebt seit 15 Jahren in Südafrika.

Friederike Bubenzer

Kursleitung

06.9.2021 - 09.9.2021

8 Stunden Unterricht

Online-Kurs

AnbieterDieses Training ist Teil eines gemeinsamen Projekts des IFHV und VENRO und wird durch das Auswärtige Amt gefördert.
Das Training wird durchgeführt vom Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe.