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Die Dekolonisierung der humanitären Hilfe, die kritische Reflexion von Machtungleichheiten und das Infragestellen von Abhängigkeitsstrukturen sind zentrale Debatten auf dem Weg zu einem progressiveren und integrativeren humanitären System. Dennoch fällt es den etablierten humanitären Organisationen häufig schwer, ihre eigene Arbeitsweise zu hinterfragen. In diesem Online-Seminar werden wir gemeinsam untersuchen, inwieweit unsere Arbeitspraktiken koloniale oder rassistische Strukturen widerspiegeln und wie wir sie verändern können. Das Seminar besteht aus zwei Online-Sitzungen. In der ersten Sitzung werden wir die Strukturen und Denkweisen unserer Organisationen reflektieren. Sie ist als interne Sensibilisierung für deutsche NGOs gedacht. Die zweite Sitzung richtet sich auch an lokale und nationale Partnerorganisationen. Wir werden einen Dialog über verschiedene Perspektiven von Machtungleichheiten und Abhängigkeiten führen und uns darüber austauschen, wo es ein gemeinsames Verständnis gibt und wo unterschiedliche Wahrnehmungen vorherrschen.
Die Sitzungen finden am 6. und 9. September 2021 statt und beinhalten regelmäßige Pausen.
Inwieweit Deine Arbeitspraktiken koloniale oder rassistische Strukturen widerspiegeln
Welche Machtungleichheiten und Abhängigkeiten in humanitären Partnerschaften bestehen
Wie sich die Wahrnehmung dieser Ungleichheiten zwischen deutschen NROs und lokalen Partnern unterscheiden kann
Wie Du koloniale oder rassistische Denk- und / oder Arbeitsweisen verändern kannst
Erfahrene und / oder leitende Mitarbeiter von humanitären NGOs (z. B. Abteilungen für Öffentlichkeitsarbeit, Politik, Advocacy oder Programme)
Kurzer Überblick über die Geschichte der Dekolonialisierung und warum der Kontext wichtig ist sowie Diskussion in Kleingruppen
Input von Gastrednern und Kleingruppenarbeit zu Ungleichheiten und Vorurteilen in der eigenen Organisation
Kleingruppenarbeit zu den folgenden Fragen:
Wie kann man Dekolonisierungsdebatten in der eigenen NGO anstoßen?
Wie können Machtungleichheiten abgebaut werden?
Kursleitung
Carolin Gomulia ist eine erfahrene Strategin, die ihre Fähigkeiten im Regierungs- und Non-Profit-Sektor erworben hat. Sie gründete 2018 "The Workroom - A transformation and development agency", dessen Ziel es ist, Ideen und Möglichkeiten für die gemeinsame Suche nach einer zukünftigen Vision zu erarbeiten, die Organisationen relevant und widerstandsfähig macht. Carolin ist außerdem Senior Consultant bei MzN International. Sie hat mehrere Jahre am Institute for Justice and Reconciliation in Südafrika gearbeitet, wo sie zu zahlreichen Prozessen zu Anti-Bias und Anti-Diskriminierung beigetragen und diese moderiert hat. Sie spricht fließend Englisch, Deutsch und Spanisch und hat einen Master-Abschluss in Development Studies (University of the Western Cape, Südafrika) und in Development Management (Ruhr-Universität Bochum, Deutschland). Sie ist zutiefst engagiert und setzt sich leidenschaftlich für soziale Gerechtigkeit und Wandel ein. Carolin ist deutsche Staatsbürgerin mit familiären Verbindungen nach Indonesien Indonesien und lebt seit 15 Jahren in Südafrika.
Kursleitung
06.9.2021 - 09.9.2021
8 Stunden Unterricht
Online-Kurs